Die Geschichte von FS Pimlico®

Die Geschichte vonFS Pimlico®

Fernando MelloNeue Schriftarten

Jason und Phil haben schon immer gewusst, dass ich mich sehr für die Bildsprache der 70er Jahre interessiere. Ich weiß, dass Jason meine Liebe zu den Siebzigern teilt, und Phil gibt manchmal zu, ebenfalls ein Fan zu sein. Ich denke, das ist der Grund, warum sie mich bei der Entwicklung dieser Schriftart so unterstützt haben. Und natürlich teilen wir alle das Interesse an einem gut gelaunten und intelligenten Design: Wir denken gerne, dass dies ein Merkmal von Fontsmith ist und etwas, das wir in alle unsere Schriften einbringen wollen.

Die FS Pimlico entstand 2009, als wir gerade die FS Sally veröffentlicht hatten, die als vielseitige, aber seriöse Textschrift konzipiert war. Deshalb beschloss ich, von meiner ursprünglichen Idee, etwas Seriöses und Verlagsorientiertes zu machen, abzurücken, und begann zu experimentieren.

Tatsächlich entstand die Schrift aus zufälligen Skizzen eines fetten Kleinbuchstabens mit einer lustigen Form, die ein bisschen wie ein Pinguin aussah. So kam ich zur Entwicklung der FS Pimlico Black, einer ungewöhnlichen Schriftart für den Anfang, die jedoch das Grundgerüst für die gesamte Schriftfamilie bildete.

Sie ist einzigartig in ihrem Design, das spritzig, fett und freundlich ist, aber auch typografisch anders funktioniert als andere Schriften, die ähnliche Pinselschrift-Einflüsse haben. Die meisten anderen ähnlichen Schriften haben die gleiche Pinselschrift, was sie oft auf die Verwendung in größeren Displays beschränkt. Und da sie nur einen begrenzten Zeichensatz haben, können sie nur selten mit einer komplexen typografischen Hierarchie umgehen.

Zu dieser Zeit gab es für mich eine Menge anderer Einflüsse, die alle in den Prozess einflossen. Sicherlich hat mich die Pinselschrift beeinflusst, ebenso wie meine wachsende Sammlung alter Letraset- und früher digitaler Systemkataloge. Ich bin ein echter Vintage-Fan: Ich krame alte Kleidung, Schilder, Spielzeuge aus... und sammle altes Vinyl, von alten Funk- bis zu Disco-Platten und mehr, oft nur wegen der Cover-Art. Zu dieser Zeit fing ich auch an, Synthesizer zu kaufen. Ich experimentierte damit und versuchte, sie in meiner Freizeit zu spielen - mit unterschiedlichem Erfolg! Zur gleichen Zeit hörte ich, dass in Londoner Lokalen wie Pimlico und Vauxhall Nu-Disco-Nächte stattfanden, die zu dieser Zeit ziemlich cool wurden und neben der Londoner Modeelite auch Prominente anzogen.

Dies war die Pimlico, die ich im Kopf hatte, als ich die Schrift entwickelte, Teil eines modernen Revivals der siebziger Jahre, modisch, übertrieben, innovativ - und doch, zumindest für mich, eine, die den Test der Zeit bestehen würde. Es war ein ungewöhnlicher Prozess, der mit der schwarzen Schrift begann. Nachdem ich die ersten schwarzen Buchstaben gesehen hatte, war es Jason, der vorschlug, eine Version mit glänzenden Akzenten zu entwerfen, was dem Ganzen schließlich ein ganz besonderes Aussehen verlieh und dazu beitrug, die Familie hervorzuheben. Die visuelle Forschung, die ich betrieben habe, um herauszufinden, wie sie aussehen und welche Form sie haben sollten, war ein wichtiger Durchbruch bei der Entwicklung der Schrift.

Kürzlich wurde ich gefragt, was daran so besonders ist. Ich antwortete: Es ist eine serifenlose Schrift mit Schrägstrichen und glänzenden Teilen! Aber sie ist auch freundlich, kraftvoll und visuell ansprechend. Und für mich ist sie ein Arbeitstier, mit dem ich schwierige typografische Probleme lösen kann. Insgesamt hoffe ich, dass die Leute sie als erfolgreiches Experiment anerkennen und sehen, dass sie eine gut gelaunte, menschliche Schrift ist, die auch noch äußerst nützlich ist. Die Absicht ist, dass sie etwas Bleibendes wird.