Lyra™

Über die Schriftfamilie Lyra

Lyra ist eine italienische Renaissance-Schrift, die sich möglicherweise entwickelt hätte, wenn die Metallschrift die Entwicklung der Breitfeder-Kalligrafie nicht unterbrochen hätte. Sie liegt im Bereich zwischen der humanistischen Buchschrift und der Kanzleischrift und verbindet die Fülle und Artikulation der römischen Buchstaben mit einer moderaten kursiven Neigung und Verdichtung. Ein steiler Federwinkel erlaubt die Verwendung einer breiteren Feder im Verhältnis zur x-Höhe, was den Buchstaben mehr Kontrast mit leichten Vertikalen und schweren Kurven verleiht. Lyra verkörpert den Geist der Renaissance, der die technischen Fortschritte des späten Mittelalters mit der Wiedereinführung antiker klassischer Prinzipien verfeinert. Basierend auf dem bewegten Federstrich mit ständig wechselndem Federwinkel bringt sie die Lebendigkeit der Handschrift in die geordnete Lesbarkeit der Schrift. Lyra ist eine formale Kursivschrift, die für das Kopieren von Büchern zu langsam ist. Durch den Wegfall der Geschwindigkeit eröffnet die Digitaltechnik eine neue Ebene der Kalligrafie und bringt sie in die Sphäre der Typografie, wie es natürlich geschehen wäre, wenn die Metallarbeiter den Prozess nicht kontrolliert hätten. Wenn die klassischen westlichen Traditionen respektiert werden, hat die digitale Kalligrafie das Potenzial, die Arbeit der Vergangenheit wieder aufzunehmen und ihre ins Stocken geratene Entwicklung wieder in Gang zu bringen. Es gibt natürlich keinen Ersatz für den Charme der echten Schrift, bei der jeder Buchstabe seinen Platz hat, aber der Kompromiss ist die formale Harmonie der klassischen Kalligrafie, bei der jede Kurve im Einklang mit jeder anderen steht. Diese dreiteilige Font Familie markiert Philip Bouwsmas lang ersehnte Rückkehr nach einer dreijährigen Pause. Sie erinnert uns auch an seine solide Vision, wie Kalligrafie, Typografie und Technologie zusammenwirken können, um digitale Schönheit und Vielseitigkeit zu erzeugen. Jede der drei Lyra Fonts enthält fast drei Zeichensätze in einer einzigen Datei. Abgesehen von der üblichen Fülle an Alternativen, die Bouwsma normalerweise in seine Arbeit einbaut, bietet Lyra zwei einzigartige Funktionen für Nutzer , die die Verfügbarkeit praktischer Lösungen für subtile Designraumprobleme zu schätzen wissen: Mindestens drei (und bis zu sechs) Längenvariationen für aufsteigende und absteigende Formen und 65 einrastende Tuschierstreifen, die an beiden Enden der Majuskeln oder Minuskeln angebracht werden können. Die Serie bietet außerdem 24 in jedes Gewicht integrierte Teiler und Ornamente sowie ein eigenständiges Font mit 90 Sternen/Schneeflocken/Blumen, symmetrischen Konstruktionen für den Bau von Rahmen oder Trennwänden, Maskierungen, Wasserzeichen oder einfach nur gute alte Psychedelik.